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Geschichte

Karte LiechtensteinsDas Fürstentum Liechtenstein hat seit dem Ende des zweiten Weltkrieges, insbesondere aber in den letzten 50 Jahren, eine wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung erlebt, wie sie - proportional gesehen - kein anderes westliches Land aufzuweisen hat. Aus dem ausgesprochenen Agrarstaat hat sich Liechtenstein zu einem der höchst industrialisierten Länder der Welt entwickelt. Der hohe Grad der Industrialisierung ist dem Besucher jedoch kaum erkennbar, weil die industriellen Anlagen mit sauberen und hellen Fassaden harmonisch zwischen Obstgärten, Wiesen und Bergwäldern eingebettet sind. Keine hohen Schlote, keine Rauchschwaden trüben die Landschaft.

Liechtenstein zählt gegenwärtig ca. 36'000 Einwohner, 1950 waren es weniger als die Hälfte, nämlich 13'750. Die Ausgaben des Staates beliefen sich im Jahre 1950 auf rund 5 Millionen Schweizer Franken. Für das Jahr 2008 betrugen die Einnahmen/Ausgaben 1103 resp. 1158 Millionen. Während die liechtensteinische Industrie im Jahre 1950 Güter im Wert von 15,2 Millionen Schweizer Franken exportierte, lag der Ausfuhrwert 2008 bei rund 4,2 Milliarden Franken.

Neben einer leistungsfähigen Industrie findet man in Liechtenstein ein starkes Gewerbe sowie gut ausgebaute Dienstleistungsbetriebe. Nachstehende Übersicht zeigt den Anteil der Gesamtbeschäftigten einschliesslich Grenzgänger in Prozenten in den verschiedenen Sektoren (per 31. 12. 2008):

Sektor I: Land- und Forstwirtschaft 1,3%
Sektor II: Industrie und Gewerbe 45,2%
Sektor III: Handel und Dienstleistungen 54,0%

Liechtenstein besteht aus 11 Gemeinden, wobei Vaduz mit rund 5'000 Einwohnern Hauptort und Residenz der Fürstlichen Familie sowie der Landesverwaltung ist. Die liechtensteinische Bevölkerung ist alemannischer Abstammung. Sie spricht einen alemannischen Dialekt, der von Gemeinde zu Gemeinde seine Eigenheiten aufweist. Nachdem Liechtenstein seit ältesten Zeiten dem Bistum Chur angehörte, wurde es am 21. Dezember 1997 zum Erzbistum ernannt. Die Liechtensteiner sind mehrheitlich römisch-katholisch.

RegierungsgebäudeVon der Staatsform her gesehen ist das Fürstentum Liechtenstein eine konstitutionelle Monarchie, die im Mannesstamme erblich ist. Nach der Verfassung vom 5. Oktober 1921 ist die Regierungsgewalt auf Fürst und Volk verteilt. Der Landtag, das liechtensteinische Parlament, wird vom Volke in geheimer Wahl gewählt. Er besteht aus 25 Abgeordneten, 15 aus dem Oberland und 10 aus dem Unterland. Die Mandatsdauer des Landtags ist auf vier Jahre beschränkt. Seine Hauptaufgabe besteht in der verfassungsmässigen Mitwirkung an der Gesetzgebung. Er unterbreitet auch dem Fürsten den Vorschlag zur Ernennung der Regierung. - Die Regierung selbst besteht aus dem Regierungschef, dessen Stellvertreter und drei Regierungsräten. Ihre Amtsdauer beträgt vier Jahre. Die Verwaltung des Landes obliegt der Regierung, die dem Landesfürsten und dem Landtag gegenüber verantwortlich ist. Durch Initiative und Referendum kann das liechtensteinische Volk direkt Einfluss auf die Gesetzgebung nehmen.

Geschichtlicher Überblick

Die Geschichte des heutigen Fürstentums Liechtenstein kann sehr weit zurückverfolgt werden. Eine nachweisbare Besiedlung erfolgte während der Jungsteinzeit. Seit 800 v.Chr. war das Gebiet von Rätern besiedelt. 15 v.Chr. wurde es von den Römern erobert. Eine römische Strasse durchzog das Landesgebiet von Norden nach Süden. Zeugnis hiervon sind die römischen Villen, die in Schaanwald und Nendeln ausgegraben wurden. Von besonderer Bedeutung war das sorgfältig erforschte Kastell Schaan, das den Zweck hatte, die Alpenstrasse gegen Alemannen-Einfälle zu sichern.

Im vierten Jahrhundert fand das Christentum Eingang in der Provinz Churrätien. Als erster Glaubensbote wird der Heilige Luzius verehrt. Während der Völkerwanderung drangen die Alemannen von Norden ein und verdrängten allmählich die romanischen Elemente. Jahre später gehörte das Gebiet des heutigen Fürstentums zum Herzogtum Alemannien und war ein Teil der Grafschaft Unterrätien. Aus dieser Gesamtlandschaft heraus entstanden die beiden Herrschaften Vaduz und Schellenberg.

In der Folge regierten vier angesehene Geschlechter die Herrschaften: die Grafen von Werdenberg-Vaduz, die Freiherren von Brandis, die Grafen von Sulz und die Grafen von Hohenems.

Fürst Johann Adam Andreas von Liechtenstein kaufte 1699 die Herrschaft Schellenberg und 1712 die Grafschaft Vaduz. Durch den Erwerb dieser reichsunmittelbaren Herrschaften erstrebte er Sitz und Stimme im Reichsfürstenkollegium. Der eigentliche Geburtstag des Fürstentums Liechtenstein ist jedoch der 23. Januar 1719. An diesem Tage erhob Kaiser Karl VI. seinem treuen Diener Anton Florian von Liechtenstein die beiden Herrschaften Vaduz und Schellenberg zu einem Reichsfürstentum mit Namen Liechtenstein.

Im Jahre 1806 wurde Liechtenstein durch Napoleon dem Rheinbunde angeschlossen. Damals gründete Napoleon eine Vereinigung von 16 Teilstaaten des Deutschen Reiches, die ihn als Protektor anerkannten. Formell gewährte er ihnen die staatliche Selbständigkeit. So gelangte auch Liechtenstein zur Souveränität. Beim Wiener Kongress von 1815 trat Liechtenstein dem Deutschen Bunde bei. Die Auflösung des Deutschen Bundes 1866 bewirkte die Lösung der letzten staatsrechtlichen Bindung Liechtensteins an Deutschland. Seit 1868 gibt es auch kein liechtensteinisches Militär mehr. Von 1852 bis 1919 bestand zwischen Liechtenstein und der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn ein Zollvertrag.

Unter den letzten Fürsten, besonders aber seit dem Regierungsantritt Johann II. (1858-1929), erlebte Liechtenstein auf allen Gebieten einen erfreulichen Aufschwung. Er war es auch, der die moderne Entwicklung des Landes durch die Gewährung der konstitutionellen Verfassung von 1862 und der heute noch geltenden freiheitlich demokratischen Verfassung von 1921 einleitete. Unter seiner Regierung fand auch die Neuorientierung Liechtensteins nach der Schweiz statt, die 1923 mit dem Abschluss des Zollvertrages besiegelt wurde. Seit 1924 ist der Schweizer Franken die gesetzliche Währung.

Fürst Franz Josef II. von und zu Liechtenstein hat 1938 als erster Fürst seinen ständigen Wohnsitz in Liechtenstein genommen.

Text:
Berthold Konrad


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